Afrika, der zweitgrößte Kontinent der Erde, hat mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Von Armut und Wassermangel bis hin zu politischen Instabilitäten und einer hohen Flüchtlingsrate – die Probleme reichen tief. Dennoch gibt es auch positive Entwicklungen, die Hoffnung machen. Lassen Sie uns einen Blick auf das moderne Leben in Afrika werfen.
Entwicklungsländer und nationales Selbstbewusstsein
924 Millionen Menschen leben in den 53 Ländern Afrikas. Die meisten dieser Staaten gelten als Entwicklungsländer. Die Bevölkerung ist größtenteils südlich der Sahara angesiedelt, während etwa 210 Millionen Menschen in Nordafrika leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Afrikaner liegt zwischen 53 und 55 Jahren. Ursachen dafür sind nicht nur Wassermangel, AIDS und fehlende Bildung, sondern auch das mangelnde nationale Selbstbewusstsein der Afrikaner aufgrund der künstlichen Grenzziehungen aus der Kolonialzeit. Dies führt zu einer politischen Instabilität, die von autoritären Regimen bis hin zu demokratischen Staaten und sogenannten “failed states” reicht, in denen der Versuch, Demokratie und Menschenrechte durchzusetzen, gescheitert ist.
Flucht und Abhängigkeit vom Handel
In Afrika leben derzeit 3.000 verschiedene Völker, die über 2.000 Sprachen sprechen. In vielen Ländern wird noch die Sprache der ehemaligen Kolonialherren verwendet. Kriege und Konflikte zwingen viele Menschen zur Flucht. Afrika gilt als der Kontinent mit der höchsten Flüchtlingsrate. Armut und wirtschaftliche Probleme tragen ebenfalls zur Flucht bei. Während der Kolonialzeit wurden in Afrika hauptsächlich Handelswaren wie Baumwolle, Kaffee, Kakao und Tee angebaut. Viele afrikanische Staaten sind auch heute noch stark vom Handel abhängig. Die Exportwirtschaft konzentriert sich auf Bananen, Tropenhölzer, Gold, Diamanten und Erdöl. Dies führt zu einer Abhängigkeit von instabilen Marktpreisen und bereichert nur eine Minderheit.
Hunger, Wassermangel und Umweltprobleme
Die Nahrungssituation in Afrika ist besorgniserregend. Aufgrund des begrenzten Anbaus von Nahrungspflanzen leidet fast jeder Fünfte in Afrika an Hunger. Jede Dürre oder Überschwemmung bedeutet eine Katastrophe. Solche Naturphänomene haben durch den Klimawandel zugenommen. Hinzu kommt der Wassermangel, der Menschen oft zu kilometerlangen Wanderungen zu verschmutzten Flüssen zwingt, in denen die Abwässer der Städte landen, da es an Kläranlagen mangelt. Brunnen und Bewässerungsanlagen sind auf dem Kontinent kaum vorhanden, da sie für die meisten Länder zu teuer sind.
Bildungsmangel und HIV-Virus
Ein weiteres großes Problem in Afrika ist der Mangel an Bildung. Der HIV-Virus breitet sich in Afrika weiter aus, da den Menschen das nötige Wissen fehlt, um sich zu schützen und zu verhüten. Familien können ihre Kinder oft nicht zur Schule schicken, da sie diese als Arbeitskräfte bei der Ernte oder zum Wasser holen benötigen. Die Mithilfe der Kinder ist für viele Familien überlebenswichtig.
Internetnutzung in Nigeria
Trotz all dieser Herausforderungen haben geschätzte 140 Millionen Menschen in Afrika Zugang zum Internet. In Nigeria sind es allein 45 Millionen Menschen, fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Dies liegt vor allem an einem gut ausgebauten Mobilfunknetz, das vielen Nigerianern ermöglicht, mit ihren Handys online zu gehen. Das Handy macht sie unabhängig von der unzuverlässigen Stromversorgung ihres Landes. Für diejenigen, die sich kein Handy leisten können, gibt es zahlreiche Internetcafés, die Zugang zum World Wide Web bieten. Dies ermöglicht den Menschen in Nigeria unabhängige Informationen über ihre aktuelle Situation zu erhalten und Kontakte zu Menschen in anderen Ländern und Kontinenten zu pflegen.
Hoffnung durch die Afrikanische Union
Trotz all der Schwierigkeiten gibt es auch positive Entwicklungen in Afrika. Im Jahr 2002 löste die neu gegründete Afrikanische Union die Organisation für Afrikanische Einheit ab. Die Ziele der Afrikanischen Union sind ein vereintes Afrika, Frieden, Wohlstand und Demokratie. Sie soll Eigenverantwortung, gegenseitige Kontrolle und gute Regierungsführung gewährleisten. Die Union umfasst 53 Mitgliedsstaaten und ist ähnlich aufgebaut wie die Europäische Union. Ist dies ein erster Schritt in Richtung Hoffnung?
Das moderne Leben in Afrika ist geprägt von Herausforderungen, aber auch von Hoffnung. Trotz der Schwierigkeiten arbeiten die Menschen daran, ihre Lebenssituation zu verbessern und eine bessere Zukunft für sich selbst und ihre Länder aufzubauen. Das Internet und die Afrikanische Union sind nur einige Beispiele dafür, dass Veränderungen möglich sind. Es liegt an uns, diese Entwicklungen zu unterstützen und zu fördern.