Zyklon B – Die dunkle Geschichte des tödlichen Giftgases

Zyklon B – Die dunkle Geschichte des tödlichen Giftgases

Die dunkelste Periode der deutschen Geschichte ist untrennbar mit dem Namen Zyklon B verbunden. Dieses Giftgas, ursprünglich für die Schädlingsbekämpfung entwickelt, wurde von der Firma Tesch & Stabenow an mehrere Konzentrationslager geliefert. Allein in Auschwitz wurden mithilfe dieses Gases über 900.000 Menschen ermordet.

Tesch & Stabenow – Profiteure des Grauens

Für das Unternehmen Tesch & Stabenow war Zyklon B jedoch vor allem ein lukratives Geschäft. Der Gewinn der Hamburger Firma stieg während des Zweiten Weltkriegs rapide an. Die SS, die für die Verwaltung der Konzentrationslager verantwortlich war, war ein besonders guter Kunde. Im Jahr 1943 lieferte Tesch & Stabenow allein nach Auschwitz 12.000 Kilogramm Zyklon B.

Zyklon B – Effektives Giftgas für Massenvernichtung

Ursprünglich wurde Zyklon B von der SS zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt. Ab September 1941 wurde es jedoch gezielt eingesetzt, um Menschenleben auszulöschen. Der Lagerkommandant Rudolf Höß war von der Effektivität des Gases überzeugt und entschied, dass in Auschwitz vorrangig mit Zyklon B gemordet werden sollte. Bald darauf wurden Hunderttausende Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Kriegsgefangene und politische Gefangene in eigens dafür gebauten Gaskammern mit dem Giftgas ermordet.

Der qualvolle Tod durch Ersticken

Der Tod durch Zyklon B war grauenvoll. Nach krampfartigen Schmerzen erstickten die Opfer qualvoll. In den Gaskammern kämpften die Stärkeren nach oben, um noch etwas länger Luft zu bekommen, während die Schwächeren unten blieben und als erste starben. Die Leichen stapelten sich pyramidenförmig in den engen Räumen.

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Lehrgänge und Unterstützung durch Tesch & Stabenow

Der Chemiker Bruno Tesch, Chef des Unternehmens Tesch & Stabenow, reiste mehrmals in verschiedene Konzentrationslager, um Lehrgänge abzuhalten, bei denen die SS-Männer die Anwendung des Giftgases erlernten. Ein SS-Mann namens Wilhelm Bahr beteiligte sich im Hamburger KZ Neuengamme an der Vergasung von 448 sowjetischen Kriegsgefangenen mit Zyklon B. Er warf das Gas durch eine Dachluke in den abgedichteten Arrestbunker. Bahr wurde nach dem Krieg für seine Verbrechen hingerichtet.

Himmlers persönlicher Einsatz für die Firma

Der hohe Stellenwert, den Tesch & Stabenow für die SS hatte, wurde deutlich, als die Büros der Firma bei einem Luftangriff auf Hamburg zerstört wurden. SS-Chef Heinrich Himmler bat die Hamburger Baupolizei persönlich um Unterstützung beim Wiederaufbau. Er erklärte, dass es im Interesse der SS sei, dass die Firma so schnell wie möglich ihre Arbeit wieder aufnehme.

Der Kriegsverbrecherprozess

Nach Kriegsende wurden Bruno Tesch und der zweite Geschäftsführer Karl Weinbacher sowie der Techniker Joachim Drosihn verhaftet. Sie wurden des mutmaßlichen Massenmordes in den Konzentrationslagern beschuldigt. Im Kriegsverbrecherprozess vor dem britischen Militärgericht wurden Tesch und Weinbacher zum Tod durch den Strang verurteilt und am 16. Mai 1946 hingerichtet.

Die Erinnerung an die “Händler des Todes”

Der Meßberghof, in dem Tesch & Stabenow ihren Sitz hatten, steht bis heute im Hamburger Kontorhausviertel. Das Gebäude trägt eine schlichte Bronzetafel, die an die dunkle Geschichte des Unternehmens erinnert. Es dauerte einige Zeit, bis die Deutsche Bank als damalige Eigentümerin des Gebäudes dem Gedenken zustimmte. Die Einweihung der Tafel im Jahr 1997 verdeutlichte die schreckliche Verbindung zwischen diesem Ort und dem Tod, der aus Hamburg kam.

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Die tragische Geschichte von Zyklon B und Tesch & Stabenow ist eine schmerzliche Erinnerung an die dunkelsten Tage der deutschen Geschichte. Es ist wichtig, sich an diese grausamen Ereignisse zu erinnern, um sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen.