Camping mit Kindern – Tipps und Checkliste für Anfänger

Camping mit Kindern – Tipps und Checkliste für Anfänger

Camping mit Kindern

Camping ist für Familien die ideale Urlaubsform – günstig, praktisch und einfach toll! Jedes Jahr entscheiden sich vier Millionen Deutsche für einen Campingurlaub. Ob im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil, Camping kann heute von purer Natur bis hin zum Luxusurlaub bedeuten. Doch für Anfänger kann es zunächst eine Herausforderung sein. Damit euer erster Campingurlaub mit Kindern ein voller Erfolg wird, hat KidsAway wichtige Tipps und eine praktische Checkliste für euch zusammengestellt.

Wo sollen wir zelten?

Europa bietet unzählige Campingplätze, von schlichten Naturcampingplätzen bis hin zu luxuriösen Mega-Anlagen. Der ADAC Campingführer 2017 listet allein in Deutschland und Nordeuropa über 2.600 Campingplätze auf. Selbst für Spontanurlauber ist meist noch ein Plätzchen frei. Die Ausstattung der Campingplätze variiert stark und spiegelt sich natürlich auch im Preis wider. Als Camping-Anfänger könntet ihr euch über etwas Komfort freuen. Ein Brötchenservice, Campingplatz-Laden, ein Restaurant am Platz sowie ein Familienbad mit Babywanne und Wickelplatz sind praktische Annehmlichkeiten. Bei schlechtem Wetter sind Kinderdisko, Indoor-Spielplatz und Hallenbad ein Segen.

Was brauchen wir?

Campingurlaub kann teuer werden, wenn man auf Hightech-Materialien und hohen Komfort setzt. Für den ersten Versuch und für “Schönwetter-Camper” genügen jedoch niedrigere Ansprüche. Hier sind die wichtigsten Dinge, an die ihr denken solltet:

Das Zelt

Das Zelt ist zweifellos das Wichtigste beim Camping. Es sollte einfach aufzubauen sein, genug Platz für alle Mitreisenden und das Gepäck bieten sowie wasserdicht sein. Achtet darauf, dass das Zelt doppelt genäht ist, reißfest ist und leichte Stangen hat (nicht aus Fiberglas!). Die Wassersäule, also die Höhe des Wasserdrucks, den das Außenmaterial der Zeltwand und vor allem der Zeltboden aushalten kann, sollte mindestens 5.000 Millimeter betragen. Mit einer Wassersäule von 8.000 Millimetern seid ihr sogar bei langen Regengüssen sicher. Achtet jedoch darauf, dass ein Zelt mit hoher Wassersäule weniger atmungsaktiv ist, daher sollte es gut gelüftet werden.

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Es gibt verschiedene Zeltformen, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Tunnelzelte bieten viel Platz bei wenig Gewicht und eignen sich ideal für Kurztrips mit leichtem Gepäck. Kuppelzelte sind standfester bei Wind, bieten jedoch weniger Innenraum. Für mehr als drei Personen und längere Aufenthalte eignen sich größere Familienzelte am besten. In getrennten Schlafkabinen und einem Aufenthalts-Vorraum ist genug Platz für Gepäck, Krimskrams und Schlechtwettertage.

Isomatte und Schlafsack

Zum Schlafen benötigt jeder eine Isomatte oder Luftmatratze und einen Schlafsack. Die Unterlage ist wichtiger, als man denkt, da etwa 50 Prozent der Körperwärme darüber verloren gehen. Legt notfalls Zeitungen, Plastiktüten oder Ersatzkleidung unter die Isomatte. Eltern sollten in rückenschonende, selbstaufblasende Matten investieren, während dünnere Evazote-Isomatten für Kinder ausreichen. Luftmatratzen und Luft-Gästebetten sind unbequemer als man denkt.

Beim Kauf eines Schlafsacks sollte man darauf achten, dass er zum Temperaturbereich passt und nicht zu dick ist. Babys bis etwa ein Meter Körpergröße schlafen am besten in einem Babyschlafsack, an den man bei kühlen Nächten noch Ärmel anzippen kann. Für größere Kinder gibt es Kinderschlafsäcke oder man bindet die überflüssige Länge eines Erwachsenenschlafsacks ab. Schlafsäcke mit Kunstfaser-Füllung trocknen besser, wenn nachts mal ein kleines Malheur passiert.

Kleidung

Spezielle Kleidung ist beim Camping nicht zwingend erforderlich, aber “wind- und wasserfest” sollte sie sein. Denkt an warme Schlafanzüge und Regen- oder Matschkleidung. Packt mehr Wechselsachen ein als gewöhnlich, da nasse Kleidung im Zelt langsamer trocknet. Fleece spendet Wärme und ist leicht sowie schnell trocknend. Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnencreme sind vor allem bei Aufenthalten in der Sonne wichtig.

Sonstiges

Zur weiteren Grundausstattung gehören ein Kocher, Geschirr und Besteck aus Plastik oder Melamin sowie Töpfe aus Aluminium. Eine Taschenlampe und/oder eine Laterne sind praktisch für nächtliche Suchaktionen. Denkt auch an einen Kanister für Wasser, eine Kühlbox, eine Wäscheleine, eine große Schüssel zum Geschirrspülen, einen Handfeger und eine extra Rolle Toilettenpapier. Eine dünne, wasserdichte Plane, ein sogenanntes Tarp, ist sehr praktisch für Regenschutz und Schatten. Weitere Ausrüstung hängt von eurem Platz und eurem Komfortbedürfnis ab.

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Was braucht das Baby?

Grundsätzlich benötigt ein Baby beim Camping keine spezielle Ausstattung. Ein Wasserkocher für das Milchfläschchen sowie eine Thermoskanne sind jedoch praktisch. Ein Mückennetz ist besonders an wasserreichen Orten eine gute Idee. Falls es auf dem Campingplatz kein Familienbad mit Kinderbadewanne gibt, ist ein Badeeimer oder eine große Waschschüssel nützlich. Ein Töpfchen kann auch für größere Kinder praktisch sein. Bei der Mitnahme von Kinderwagen ist es wichtig zu beachten, ob der Boden des Platzes zum Fahren geeignet ist. Kinderwagen sind am Strand zu schwerfällig und für Wanderungen ungeeignet. Buggys mit Schlafposition oder Kindertragen sind eine gute Alternative.

Welches Spielzeug muss mit?

Beim Camping benötigen Kinder robustes und abwaschbares Spielzeug. Aufblasbare Bälle und eine Garnitur Sandspielzeug reichen als Grundlage völlig aus. Dinge wie Kochgeschirr, ein Schnitzmesser, ein Seil oder eine Lupe, mit denen man die Natur ins Spiel einbauen kann, sind besser als Barbie und Lego. Klassiker wie ein Skatblatt oder ein Becher mit Würfeln eignen sich auch für die ganze Familie. Computerspiele und ähnliches sollten nur von vorsichtigen Kindern mitgenommen werden.

Mit dieser Checkliste seid ihr bestens für euren ersten Campingurlaub mit Kindern gerüstet. Beachtet die Tipps und genießt eure Zeit in der Natur!

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