Entdecke Schottland mit dem Wohnmobil!

Scotland with a camper van

Hast du schon einmal davon geträumt, mit dem Wohnmobil durch Schottland zu reisen? Schottland ist ein Traumziel für viele Wohnmobilurlauber und hat einiges zu bieten. Von der atemberaubenden Natur bis hin zu den faszinierenden Städten wie Edinburgh – Schottland wird dich mit Sicherheit begeistern.

In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Tipps für eine Wohnmobiltour durch Schottland gesammelt. Du wirst sicherlich noch viel mehr entdecken können, aber mit diesen Routenvorschlägen bist du bestens gerüstet für dein Abenteuer in Schottland. Viel Spaß beim Lesen!

Juni in den Highlands an der Westküste von Schottland

Die beste Reisezeit für Schottland

Schottland hat das ganze Jahr über seine Reize. Von wunderschönen Winterlandschaften bis hin zu milden Sommertagen gibt es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken. Wenn du deine Wohnmobiltour nach Schottland planst, gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten. Das Wetter sollte halbwegs passen, es sollten weniger Menschen unterwegs sein und du möchtest sicherlich nicht von Mücken geplagt werden. Schauen wir uns diese Punkte genauer an.

Temperatur und Regen

Die Wintermonate Januar und Februar sind die kältesten Monate in Schottland, mit durchschnittlichen Temperaturen um die 3°C in Edinburgh. Die wärmsten Monate sind Juni, Juli und August mit durchschnittlichen Temperaturen von etwa 14°C. Im Frühling und Herbst variieren die Temperaturen zwischen etwa 5°C und 14°C. Schottland, insbesondere die Küstenregionen im Westen, zeichnet sich durch ein gemäßigtes Klima aus. Wenn du in die Highlands fahren möchtest, musst du dich auf wechselhaftes Wetter einstellen und mit mehr Regen als an der Ostküste rechnen. Die Monate Mai und Juni sind die trockensten Monate des Jahres.

Touristenandrang

Besonders während der Hochsaison kann es in Schottland ziemlich voll werden. Die Isle of Skye scheint die Massen von Touristen kaum bewältigen zu können. Wenn du nicht von hunderten anderen Touristen umgeben sein möchtest, solltest du die Monate April, Mai, September und Oktober meiden. In diesen Monaten ist die Besucherzahl in Schottland generell geringer.

Nicht gerade die beste Art der Kabelverlegung, aber die Stecker passen zumindest :-)

Mücken – die Mückenplage

Vor deiner ersten Reise nach Schottland hast du sicherlich schon viel über die Midges, eine kleine Mückenart, gehört. Midges können beißen und Hautreizungen verursachen. Sie können auch einfach nur lästig sein, wenn sie in Schwärmen um dich herumsummen. Midges sind von April bis Oktober aktiv. Ob du von diesen Mücken gebissen wirst und wie stark es sein wird, hängt von der Zeit deiner Reise, dem Ort (mehr im Westen als im Osten) und anderen Umweltfaktoren ab. Midges mögen keinen Wind, trockene Luft und Helligkeit.

Am Ende des Tages war es für uns tatsächlich nur an einem einzigen Tag unangenehm, nämlich am 6. September in Sligachan. Aber vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück. Die Moskitonetze an unseren Fenstern waren nicht immer ausreichend. Wir haben etwas Klebeband um die Kanten der Luken geklebt, um sicherzustellen, dass sie wirklich dicht sind und die kleinen Mücken nicht durchschlüpfen können.

Wie kannst du dich vor den Insekten schützen? Nun, am besten vermeidest du Fahrten während der Mücken-Saison – und wenn du es doch tust, dann eher in den Randmonaten. Natürlich gibt es auch Mückenschutzmittel, aber wir können keine persönlichen Erfahrungen berichten. Laut Internet sollte unser “Antibrumm” aber auch helfen. Was ich dir auf jeden Fall empfehlen kann, ist der Mückenvorhersage von Smidge zu folgen.

Wann und wie buchst du am besten?

Es ist nicht möglich, eine pauschale Antwort darauf zu geben, wann und wie du am besten ein Ticket buchst. Eine frühzeitige Buchung ist oft günstiger als der Kauf am Ticketschalter im Fährhafen. Dies ist jedoch nicht immer möglich, insbesondere wenn du den genauen Tag deiner Reise noch nicht festgelegt hast. Die Hinfahrt kann vielleicht noch im Voraus gebucht werden, die Rückfahrt jedoch nicht. Es gibt auch Berichte, dass man länger auf freie Plätze warten muss, wenn man zu einer Zeit ankommt, wenn alle Fähren ausgebucht sind. Außerdem solltest du genau darauf achten, zu welcher Uhrzeit du fahren möchtest. Unsere Erfahrung zeigt, dass die nächtlichen Zeiten oft günstiger sind als die Tageszeiten. Und natürlich ist die Nebensaison günstiger als die Hochsaison.

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Steckdosen

Wie du dir vielleicht denken kannst, passt unser deutscher Stecker nicht in die üblichen britischen Steckdosen. Das bedeutet, dass du ohne Adapter beispielsweise deinen Haartrockner nicht in den Sanitäranlagen anschließen kannst. Was jedoch passt, ist der blaue CEE-Stecker auf dem Campingplatz. Hier wird dir Landstrom zur Verfügung gestellt. Zumindest haben wir auf keinem Campingplatz eine andere Möglichkeit zum Anschließen festgestellt. Wenn du dich fragst, welche Kabel dafür benötigt werden, empfehle ich dir unseren Artikel über das richtige Stromkabel für das Wohnmobil.

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Mit dem Wohnmobil links fahren – wie funktioniert das?

Natürlich ist das Fahren auf der linken Seite der Straße ein wichtiger Punkt, über den du nachdenken musst. Bevor ich zu meiner ersten Wohnmobilreise nach Großbritannien aufbrach, hatte ich viele gute Ratschläge gehört, aber vor allem “es ist nicht schwer, es funktioniert automatisch”. Nun ja. Am Ende hat es geklappt. Aber so ganz automatisch ging es dann doch nicht.

Es fängt eigentlich recht sanft an. Du verlässt die Fähre oder den Tunnelzug und fährst hinter der Person vor dir her. Bald kommst du auf die mehrspurige Autobahn und da muss sich dein Gehirn anpassen. Es ist ungewohnt, die Mittelstreifen auf deiner rechten Seite zu haben, und man erschrickt fast, wenn ein Lastwagen von links auf die Autobahn einbiegt.

Es wird nur gefährlich, wenn du anfängst, unaufmerksam zu werden und intuitiv, instinktiv zu fahren. Zum Beispiel beim Verlassen von Tankstellen, nachdem du dich in der Stadt umgedreht hast oder am nächsten Tag nach einer Übernachtung weiterfährst.

Tipps für ein stressfreies Fahren auf der linken Seite:

  • Am Anfang fährst du am besten hinter langsamer fahrenden Lastwagen her und gewöhnst dich an das Fahren auf der linken Seite.
  • Es ist ungewohnt, darauf zu achten, von woher der Verkehr kommen könnte. Im Kreisverkehr kommt der Verkehr von rechts und beim Abbiegen auch von der ungewohnten Seite. Hier musst du also vorsichtig sein.
  • Überholen auf der Autobahn fühlt sich an wie das verbotene Rechtsüberholen bei uns. Aber man gewöhnt sich daran.
  • Besondere Vorsicht ist beim Abbiegen geboten: Unser Linksabbiegen mit entgegenkommendem Verkehr ist hier der Rechtsabbiegen! Entsprechend gibt es auch Rechtsabbiegespuren.
  • Achtung Kreisverkehr! Auch hier ist die Abbiegerichtung natürlich anders herum als bei uns. Die äußersten Spuren sind oft die Abbiegespuren, Abbiegen an der nächsten Ausfahrt.
  • Beim Ausweichen: Intuitiv würden wir immer nach rechts ausweichen, um Platz zu machen oder jemanden durchzulassen. Du musst dich jedoch daran gewöhnen, dies auch auf der linken Seite zu tun. Besonders auf den schottischen Nebenstraßen ist dies wichtig.
  • Eine kleine Randnotiz: Die Engländer fahren nicht nur auf der linken Seite, sie gehen auch auf der linken Seite. Das erste Mal, als ich durch die Eingangstüren einer Raststätte ging, wich ich spontan Menschen auf der rechten Seite aus und schwamm prompt im vollen Gegenverkehr. Es ist also wie bei Ikea, wenn man sich während der Tour umdreht, um etwas zu holen, das man vergessen hat. Anscheinend gilt hier also auch Linksverkehr.

Einbahnstraßen

Je weiter du in den Nordwesten vordringst, desto häufiger wirst du auf die Einbahnstraßen, auch “Single Track Roads” genannt, stoßen. Vor allem die Routen in abgelegene Orte sind oft einspurig. Aber was tust du, wenn dir jemand entgegenkommt? Alle paar Meter gibt es Ausweichstellen, “Passing Places”, an denen du ausweichen können. Um die Sache zu erleichtern, gibt es auf diesen Nebenstraßen auch viel weniger Verkehr als auf den Hauptstraßen.

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So funktioniert es:

  • Schaue voraus und fahre sehr langsam und ganz links an blinden Stellen (wie vor dem Gipfel im obigen Bild). Sobald du jemanden auf dich zukommen siehst, überprüfe sofort, ob du oder die andere Person den nächsten Passing Place auf ihrer Seite der Straße hat. Du kannst die oft rautenförmigen weißen Schilder sehr gut erkennen. Derjenige, der den nächsten Stellplatz auf seiner Seite der Straße (auf der linken Seite!) hat, hält dort an und lässt den anderen passieren. Konkret: Wenn es auf der rechten Seite einen Stellplatz gibt, fährst du nicht in den Stellplatz auf der “falschen” Seite ein, sondern wartest auf der linken Seite der Straße, bis die andere Person einfährt und dich passieren lässt. Das hat bei uns immer super funktioniert. Problemfälle sind eher die Touristen in ihren Mietwagen, die sich nicht richtig verhalten. Und wenn du merkst, dass du jemanden hinter dir ausbremst, der nicht überholen kann, ziehe nach links und lasse ihn vorbeifahren. Denke daran: Sage immer Danke und wink!

Campingplätze in Schottland

In Schottland gibt es sehr gute Campingplätze im ganzen Land. Natürlich werden die Plätze weniger, je einsamer die Gegend wird. Uns ist aufgefallen, dass die Qualität der Sanitäranlagen mit der Attraktivität des Standorts des Platzes stark abnimmt. Die schönsten Plätze mit der besten Aussicht hatten die schlechtesten Duschen. Ansonsten sind die Campingplätze in Schottland in Ordnung, aber du solltest keine Luxusplätze mit Waschräumen und Schwimmbädern erwarten. Aber das zählt in einem solchen Urlaub sowieso nicht, es ist die Landschaft, die zählt. Die Campingplätze in Schottland und ihr Publikum sind eher alternativ – zumindest auf den meisten Plätzen, auf denen wir waren. Du siehst mehr VW-Busse als luxuriöse Wohnmobile, auch viele kleine Autos oder Motorräder mit Zelten.

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Camping Clubs

In Großbritannien gibt es auch Clubs und Mitgliedskarten, die sehr profitabel sein können. Einer der größten Clubs ist der “Camping and Caravaning Club” oder der “Carvaning and Motorhome Club”, der einen tollen und empfehlenswerten Platz am Stadtrand von Edinburgh betreibt. Oft ist eine Mitgliedschaft Voraussetzung, um auf dem Platz übernachten zu dürfen. Am Loch Lomond wurden wir zum Beispiel einmal abgewiesen. Man musste 24 Stunden Mitglied sein, um übernachten zu können. Wenn du auf mehreren dieser Mitgliederplätze übernachtest, lohnt sich eine Mitgliedschaft natürlich. Wir haben es jedoch – ohne Mitglied zu werden – mit unserer Camping Key Europe Karte vom ADAC zu einem Club-Rabatt geschafft.

Brit Stops: Die Alternative zum Campingplatz

Campingplätze wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es in Schottland nur sehr wenige. Was sich als Alternative zum vollwertigen Campingplatz anbietet, sind jedoch “Brit Stops”. Dies ist ein ähnliches Konzept wie “Landvergnügen” in Deutschland oder “France Passion” in Frankreich. Du kaufst das jährliche Platzbuch, klebst den Aufkleber ans Fenster und kannst bis zu 24 Stunden kostenlos auf einem Stellplatz übernachten. Natürlich hoffen die Gastgeber auf Kunden aus der Wohnmobilszene für ihr lokales Geschäft. Oft handelt es sich dabei um Restaurants, Bauernhöfe oder Hofläden mit regionalen Produkten. Wir haben das einmal ausprobiert und auf dem Parkplatz eines örtlichen Restaurants im Sherwood Forest übernachtet und dort zu Abend gegessen. Es war für eine Nacht in Ordnung, es war ein asphaltierter Parkplatz neben dem Haus ohne jegliche Annehmlichkeiten.

Mehr Infos auf https://www.britstops.com/.

Sehr empfehlenswerte Campingplätze

Während unserer Wohnmobilreisen durch Schottland haben wir mehrere Campingplätze gesehen und genutzt. Die meisten von ihnen waren sehr gut, obwohl die Qualität der Sanitäranlagen oft unterdurchschnittlich war. Die großartige Lage hat jedoch vieles wettgemacht. Hier sind ein paar Empfehlungen – natürlich völlig subjektiv!

  • Sunnyside Touring Caravan Park in Arisaig: Ein kleiner Platz am westlichen Ende der “Road to the Isles” nördlich von Arisaig an der Westküste mit einem fantastischen Blick auf das Meer und super Waschräumen mit Waschmaschine und Trockner.
  • Sligachan Campsite: Ein natürlicher Platz im Herzen der Isle of Skye mit einem eher alternativen Flair und einem fantastischen Blick auf die Berge. Ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen auf der Isle of Skye. Leider sind die Waschräume alt und abgenutzt. Große Zeltwiese.
  • Edinburgh Caravan Club: Ein sehr ordentlicher Platz des Caravaning Clubs am Stadtrand von Edinburgh. Optimaler Ausgangspunkt zur Erkundung von Edinburgh, Bushaltestelle direkt vor dem Platz. Hier solltest du im Voraus buchen, die Camping Key Europe Karte wird als Clubkarte anerkannt.
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Weitere Campingplätze in Schottland findest du in unserem Artikel über unsere Schottland-Reise. Hier haben wir die Unterkünfte und Campingplätze beschrieben, die wir auf unserer letzten Reise im Jahr 2015 genutzt haben.

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Empfehlenswerte Routen

Natürlich möchtest du bei deiner Wohnmobiltour durch Schottland auch die schönsten Routen erleben. Hier sind ein paar Empfehlungen:

  • Loch Lomond und Glencoe: Starte in Alexandria am südlichen Ende des Loch Lomond und genieße das schottische Flair entlang des Sees auf einer engen, kurvenreichen Straße, die direkt in die Highlands führt. Bald erreichst du das wunderschöne Tal von Glencoe. Ein Abstecher zum Loch Etive (bekannt aus “Skyfall”) ist möglich, wenn du dich traust, die schmale Single-Track-Road zu befahren. Du wirst auch an Glencoe vorbeikommen, einem der schönsten Orte in Schottland. Nimm dir hier Zeit!
  • Road to the Isles, von Fort William nach Mallaig: Vielleicht die schönste Straße in ganz Schottland: die “Road to the Isles”. Sie beginnt in Fort William, der “Hauptstadt” der Highlands, und führt an vielen wunderschönen Orten vorbei, zum Beispiel dem Highlight Glenfinnan mit der weltberühmten Harry-Potter-Brücke. In Arisaig triffst du auf die wunderschöne Westküste und erreichst den Endpunkt der Straße in Mallaig. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn von hier aus nimmst du die Fähre zur Isle of Skye. Die “Road to the Isles” ist auch ein Abschnitt der West Highland Eisenbahnstrecke mit dem berühmten Jacobite Train, der eigentlich Hogwards Express genannt wird.
  • Isle of Skye – Rundreise: Von Sligachan aus geht es in Richtung Westen und du erreichst die Küste der Insel beim Dunvegan Castle. Ein absolutes Highlight der Reise ist Neist Point mit seinem Leuchtturm am westlichen Ende der Isle of Skye. Die Rundreise führt um die nördliche Spitze der Insel herum und passiert den Old Man of Storr. Alternativ kannst du die nördliche Spitze auch auf engen Straßen in der Nähe von Uig überqueren und den unglaublichen Blick auf den Quiraing genießen. Mit Portree erlebst du die größte Stadt der Insel, bevor du die Insel auf der Ostseite über die Skye Bridge verlässt und das Eilean Donan Castle in der Nähe von Dornie besuchst.
  • North Coast 500 – von Ullapool nach John O’Groats: Die North Coast 500 ist die schottische Antwort auf den Highway 1 in Kalifornien. Wenn du es abgeschieden und dramatisch magst, darfst du diese Route nicht verpassen. Sie beginnt eigentlich weiter westlich in Applecross, aber schon der Abschnitt von Ullapool bietet genug Potenzial für ein unvergessliches Erlebnis in den Northwest Highlands. In John O’Groats erreichst du den nördlichsten Punkt der britischen Hauptinsel.
  • Ostküste – von Wick nach Inverness: Trotz aller Begeisterung für die Highlands im Westen, bietet auch die Ostküste viele Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg von Wick nach Inverness am Loch Ness gibt es einige Schlösser zu sehen. Bei Fortrose kannst du bei etwas Glück Delfine beobachten.

Dies waren nur einige der vielen wunderschönen Routen, die du während deiner Wohnmobiltour durch Schottland erleben kannst. Lass dich von der atemberaubenden Landschaft und den faszinierenden Orten verzaubern!