Jans Geheimtipp: Zell am See

Jans Geheimtipp: Zell am See

Österreich mag zwar kein Meer haben, aber es gibt eine Fülle von Seen, die das Land zu bieten hat. Und das ist auch gut so, denn wer liebt nicht den Anblick von Bergpanoramen am Wasser? Einer unserer absoluten Lieblingsorte in Österreich ist Zell am See.

Ein Zwischenstopp am Gollinger Wasserfall

Bevor wir jedoch vom wunderschönen Campingplatz direkt am Seeufer erzählen, hätten wir einen kurzen Zwischenstopp-Tipp für unterwegs. Nach unserem Besuch in Hallstatt machten wir uns auf den Weg nach Salzburg, das leider verregnet und trüb war. Der Blick vom Gaisberg, dem Salzburger Hausberg, auf die Stadt blieb uns somit verwehrt. Da Jodie auch nicht mehr so richtig Lust hatte zu laufen, gönnten wir ihr eine kleine Pause im Bus und erkundeten die Stadt selbst auf den Spuren von Mozart. Südlich von Salzburg wurde es dann wieder sehr hundefreundlich. Unser erster Halt führte uns ins Taugltal. Bei Bad Vigaun führt eine Straße zur Römerbrücke, von der aus man das Tal zu Fuß erkunden kann. Wir fuhren ein Stück weiter mit dem Auto, entlang des Flusses und der Schlucht, und hielten dann einfach am Weg, um ein Stück entlang der Taugl zu wandern. Es war eine wunderschöne Gegend, in der ein längerer Aufenthalt für mehr Wandermöglichkeiten definitiv lohnenswert gewesen wäre.

An diesem Tag hatten wir jedoch noch ein weiteres Ziel vor Augen: den Gollinger Wasserfall, auch Schwarzbachfall genannt. Hier stürzt das Wasser 75 Meter in die Tiefe. Man kann auf einem gut ausgebauten Weg bis ganz nach oben wandern und sich das Spektakel ansehen oder man bleibt unten und bewundert die herabfallenden Wassermassen. Ich persönlich finde Wasserfälle absolut faszinierend und schön. Daher dürfen sie in jedem Urlaub auf meiner Reiseliste nicht fehlen. Ein Vorteil des Gollinger Wasserfalls ist übrigens, dass er nicht so groß, bekannt und überlaufen ist wie andere Wasserfälle. Aber dazu später mehr.

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Eine lustige Bootsfahrt…

Unser nächster Halt war Zell am See. Wir hatten Glück, noch einen Stellplatz für die Nacht auf dem Campingplatz “Seecamp Zell am See” zu ergattern. Der Platz ist sehr beliebt und daher schnell ausgebucht. Wenn man länger bleiben möchte, sollte man auf jeden Fall reservieren. Der Platz ist zwar nicht super billig, aber durchaus erschwinglich und bietet einiges. Vom Platz trennt die Camper nur ein kurzer Fußweg – man kann den Zeller See also komplett zu Fuß umrunden, da der Uferbereich öffentlich zugänglich ist. Am Platz selbst gibt es sogar eine Hundedusche für Hundebesitzer. Jodie ist glücklicherweise kein Hund, der Dreck und Matsch mag (eher ein Prinzesschen), aber für den ein oder anderen Hundebesitzer dürfte die Dusche eine Erleichterung sein. Wir waren auch nicht die einzigen Hundebesitzer auf dem Platz. Zudem gibt es ein Restaurant, in dem Hunde problemlos willkommen sind.

Auch beim Auschecken am nächsten Tag war man auf dem Platz sehr entspannt. Eigentlich war die Mittagszeit als Abreisezeit vorgesehen, aber da es am Campingplatz einen Bootsverleih gab und wir noch eine Runde auf dem See drehen wollten, war es kein Problem, etwas später abzureisen. So konnten wir uns in Ruhe ein kleines Elektroboot mieten und mit Jodie an Bord das wunderschöne Bergpanorama vom Wasser aus genießen. Bei strahlendem Sonnenschein ein wahrer Traum!

Keine Empfehlung mit Hund: die Krimmler Wasserfälle

Wir waren ein wenig traurig, als wir uns wieder auf den Weg machen mussten. Aber so ist das eben auf Rundreisen – wenn man viel sehen möchte, muss man irgendwann weiterfahren. An diesem Tag steuerten wir jedoch noch einen weiteren Ausflugspunkt an. Und wir waren ein wenig genervt und enttäuscht und hätten im Nachhinein lieber mehr Zeit in Zell am See verbracht. Denn die Krimmler Wasserfälle und wir sind keine Freunde geworden.

Das lag jedoch nicht an dem Naturschauspiel an sich. Die Wasserfälle sind wirklich beeindruckend und außerhalb der Stoßzeiten sicherlich sehenswert. Mit einer Höhe von 380 (oder 385, je nach Quelle) Metern, die das Wasser hier in drei Stufen hinunterstürzt, kann man sich als Betrachter schon sehr klein fühlen. Der Aufstieg bis zum oberen Ende ist in etwa einer Stunde zu bewältigen. Auch hier sieht man, wie tief das Wasser tatsächlich hinabstürzt. Wir sind allerdings nicht ganz bis nach oben gegangen, sondern haben bei der zweiten Stufe umgedreht. Das hatte zwei Gründe.

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Zum einen lieben wir die Natur und sind der Meinung, dass sie geschützt werden sollte. Wir sind auch jederzeit bereit, dafür einen kleinen Obolus als Eintrittsgebühr zu entrichten. Der Eintritt zum Wasserfallweg kostet 3 Euro pro Person, was wir angemessen finden. Dafür bekommt man ausgebaute Wege und an einigen Stellen auch Informationsstelen. Zuvor hat man jedoch bereits mindestens 5 Euro Parkgebühr gezahlt – das nehmen wir ebenfalls hin, so ist das eben bei Touristenattraktionen. Was uns jedoch nicht ganz einleuchtet: Der gesamte Weg vom Parkplatz bis zur untersten Wasserfallstufe ist eine einzige Touristenmeile. Überall gibt es Stände mit Souvenirs und Essen, das man angeblich als Tourist benötigt. Mit den Parkgebühren und Co. wird hier sicherlich einiges an Geld eingenommen. Warum dann zusätzlich noch eine Eintrittsgebühr verlangt wird, erschließt sich uns nicht ganz.

Noch ärgerlicher ist jedoch Grund Nummer zwei: die Menschenmassen. Für allein reisende Menschen ohne Hund mag das alles unproblematisch sein. Versteht uns nicht falsch: Jodie ist ein superlieber Hund und wir sind auch sehr geduldig, wenn es um Begegnungen mit unseren (teils hundeunerfahrenen) Mitmenschen geht. Jodie stört es nicht, wenn sie ungefragt und unerwartet angefasst wird, und mittlerweile sind viele Menschen sensibilisiert und fragen vorher höflich, ob sie den Hund streicheln dürfen. Aus irgendeinem Grund ist es jedoch bei den Krimmler Wasserfällen anscheinend üblich, dass Hunde einfach betatscht werden, oft sogar direkt ins Gesicht. Arme Jodie …

Selbst breite Wege werden irgendwann eng, wenn sich die Menschen nicht gegenseitig Platz machen. Und wenn man dann auch noch Hundehalter hat, die ihre Hunde zwar angeleint haben, diese aber rücksichtslos kreuz und quer über den Weg laufen lassen, ist der Spaß dahin – zumal Jodie aufgrund ihrer Läufigkeit noch sehr interessant für andere Hunde war. Es war also voll und eng und dann hatten wir auch noch diese unschönen “Der Hund ist so süß, den muss ich unbedingt anfassen”-Begegnungen. Wenn wir noch einmal wiederkommen sollten, dann definitiv nicht im Hochsommer.

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Für diejenigen, die jedoch den beeindruckenden Anblick der Krimmler Wasserfälle nicht missen möchten, haben wir einen kleinen Geheimtipp: Wenn man mit dem Auto ein Stück weiter Richtung Westen (also Richtung Innsbruck) auf der Hauptstraße fährt, kommt irgendwann auf der rechten Seite ein unscheinbarer Parkplatz. Hier kann man anhalten und ein Foto machen. Denn von hier aus sieht man den gesamten Wasserfall und es sind bedeutend weniger Menschen unterwegs. Dann ärgert man sich auch nicht mehr so sehr über die Mautgebühren, die man zahlen muss, wenn man weiter die Straße entlangfährt. Wer kann, nimmt also lieber einen Umweg oder fährt zurück nach Zell – dort lohnt sich ein Halt auf jeden Fall.

Seecamp Zell am See auf einen Blick

  • Lage: Direkt am Nordufer des Sees, nahe Prielau. Vom Wasser trennt nur ein kurzer Fußweg.
  • Hundefreundlichkeit: Hunde sind hier sehr willkommen und es gibt sogar eine eigene Hundedusche. Wir haben viele Hundebesitzer gesehen, im Restaurant sind Hunde kein Problem und auch im Boot durfte Jodie selbstverständlich mitfahren.
  • Preis: Für eine Nacht zahlen zwei Personen im Kleinbus mit Hund knapp 40 Euro. Der Hund kostet 4,70 Euro. Der Platz ist zwar nicht billig, aber er bietet eine große Fläche, moderne Sanitäranlagen und eine schöne Gestaltung. Man hat viel Platz und alle sind sehr freundlich. In solchen Fällen zahlen wir gerne etwas mehr.
  • Besonderheiten: Die Lage ist wirklich toll – man kann direkt vom Platz aus zur Seeumrundung aufbrechen oder ein Boot mieten. Am Platz gibt es auch viele Möglichkeiten, Freizeitgeräte auszuleihen.
  • Weiterempfehlung? Auf jeden Fall! Wir haben uns hier sehr willkommen gefühlt und unseren Aufenthalt sehr genossen. Manchmal passt einfach alles auf Anhieb.

Zell am See